KERSTIN – DETLEF – MÜLLERS…
Kleine Historie und ein paar Worte über uns…
Kein anno 1867 – sondern aus dem neuen Jahrtausend….
Im Herzen der Mittelmosel, führen wir unser kleines Familienweingut mit hauseigener Brennerei in erster Generation.
Wenn auch seit Generationen unsere Vorfahren der Berufung Wein nachgingen, sei es in Form von Weinanbau, Weinhandel oder auch dem Küferhandwerk, wurde unser Weingut mit eigener Brennerei erst 2002 gegründet.
Beide mit Weinbau groß geworden, bauen wir seither unseren Wein an und widmen uns der Destillation von edlen Bränden und der Herstellung von Likören und Spirituosen. Besonders in den Bann gezogen haben uns dabei unsere verschiedensten fassgereiften Destillate.
Im Nachbarort Erden bin ich im elterlichen Weingut aufgewachsen. Das hieß für uns Kinder immer mit anpacken müssen.
In meiner frühen Kindheit waren noch die „Reste“, der an der Mosel typischen landwirtschaftlichen Mischbetriebe, vorhanden. Die Kühe, Schweine, Hühner und leider auch die Honigbienen meiner Großeltern wurden recht schnell abgeschafft – bzw. nicht mehr neu beschafft. Somit blieben erstmal neben den Weinbergen, noch Getreidefelder, Obstwiesen, Weiden und Wälder. Auf den Getreidefeldern, beim Strohverladen, „musste“ ( durfte ) ich schon früh unseren Traktor lenken, das ist wohl leider auch das einzige wobei ich damals Spaß empfand.
Später war da eher kaum noch Freude beim Helfen und Mitarbeiten vorhanden.
Doch der Wein selbst und auch das Näherbringen des Weines an andere Menschen, erfüllten mich auch damals schon, sehr wohl mit Freude. Dazu hatte ich auch einen ganz besonderen Anlass. Mir wurde die Ehre zu Teil, die allererste offizielle Krone der Erdener Ortsweinkönigin tragen zu dürfen. Am 25.07.1987 wurde ich also zur ersten Weinkönigin von Erden gekrönt und durfte zwei Jahre lang meinen wunderbaren Heimatort Erden und seine vorzüglichen Weine repräsentieren.
Aber trotzdem…, niiiiiieeeemals wollte ich einen Mann mit Weinbergen haben, never ever auch nur einen Hausstock im Garten.
Als Detlef dann in mein oder vielmehr ich in sein Leben trat und er eben diese bisher doch sehr akribisch gemiedenen Weinberge hatte, ahnte ich immer noch nicht, dass dies genau das sein würde, womit ich mich heute so verbunden fühle.
Heute kann ich sagen, ich habe Weinwurzeln und mein Herzblut ist Riesling und ich möchte nirgends leben, wo nicht die Weinrebe zu Hause ist. Dass ich als Kind keinerlei Interesse am Weinbau zeigte – nur lernte was wir lernen musste, finde ich mittlerweile äußerst schade. Mit großem Neid blicke ich auf die Mädels, die heute in Geisenheim oder Neustadt lernen dürfen, was ich alles gerne wissen möchte.
Meine Ausbildung heißt learning bei doing, ich bin bei allen Arbeiten mittendrin statt nur dabei. Informiere mich, frage, lesen und probiere viel.
2013 schloss ich die Ausbildung zur Kultur- und Weinbotschafterin (kurz KuWeiBo) und 2014 im Rahmen der Initiative Lebendige Moselweinberge, die Weiterbildung zur Naturerlebnisbegleiterin ab. Seither besuche ich nicht nur jährlich das dreitägige Weiterbildungsseminar der KuWeiBo Mosel, sondern auch noch weitere Seminare die z.B. das DLR anbietet. An der jährlichen Weiterbildungsfahrt der KuWeiBo Mosel in andere Weinanbaugebiete nehmen wir beide ebenfalls immer besonders gerne teil.
Neben dem Verwalten und Organisieren, helfe ich also im Weinberg mit, darf meinen Mann im Herbst bei der Kellerarbeit begleiten und mich dort unter seinen Argusaugen „verwirklichen“. Leihe ihm meine Nase beim Brennen, denn zwei Nasen riechen mehr als eine, bin bei der Herstellung der Liköre voll involviert und natürlich auch bei den Messen und Weinfesten stets an seiner Seite.
Wenn dann mal ein bisschen Luft in meinem Terminkalender ist, biete ich leidenschaftlich gerne meine WeinKulTouren an. Denn wo kann der Wein am besten schmecken wenn nicht dort wo er gewachsen… und für mich ist das ein bisschen wie Urlaub beim Arbeiten…
Aufgewachsen hier in Kröv, war durch die Weinkommission mit eigener Kelterstation meiner Eltern, der Wein und der Weinbau bei uns im Alltag von je her fest verankert. Als Kind verbrachte ich viel Zeit in der Holzküferei meines Opa´s. Der Duft nach Holz, Rauch und was auch immer es sonst noch war, was der bei der Herstellung oder Restauration von Eichenfässern im Raum schwebt, liegt mir bis heute noch in der Nase. Deshalb wollte ich als Kind eigentlich auch immer Schreiner werden. Der Beruf des Holzküfers war ja auch zu dieser Zeit leider schon auf dem Weg des Aussterbens.
Doch später waren die Fußstapfen meines Vaters so nahe, dass es gar keinen Raum für Gedanken an eigene Wege gab. Fast wie selbstverständlich absolvierte ich die Handelsschule, schloss die Ausbildung als Winzer und staatlich geprüftem Wirtschafter ab und wurde früh ein fester Bestandteil in der elterlichen Weinkommission. Als ich dann meine Führerscheinklasse 3 erhielt, konnte ich zur Freude meines Vaters auch alleine Lastzüge verladen und war somit „endlich“ nicht nur volljährig sondern auch voll einsatzfähig. Und so bestand mein Berufsalltag aus ein wenig Weinbergsarbeit, viel Kellerarbeit, das Verladen von Lastzügen, Proben „einsammeln“ und verarbeiten, sowie das Verhandeln mit Winzern und Kellereien.
Durch meine Ausbildung hatte ich noch Kontakt zu zwei Kollegen die beide eine Brennerei im Weingut hatten und mein Interesse daran wuchs immer mehr. Auch der Wunsch Weine im Kleinen – Feinen auszubauen – entstehen zu lassen, kam mir immer näher, als die große Mengen „Einheitsweine“ für die Kellereien zu produzieren. Nach vielen Überlegungen entschied ich mich dann dazu, mich aus dem Kommissionsgeschäft zurück zu ziehen. Mit den Weinbergsflächen meiner Familie sowie einem Teil der Hof- und Kellerfläche meiner Eltern,
gründete ich mein kleines eigenes Weingut und erfüllte mir meinen Traum einer eigenen Brennerei.
Beruflich war ich also bei meinem Neubeginn angekommen, jedoch fehlte mir noch das Glück an meiner Seite, was dann 2005 mit Kerstin, Nils und Fynn in mein Leben trat.
Nun blieb mir nur noch ein großer Wunsch offen, dass die Frau an meiner Seite zu meiner Frau wird. Am 13.03.2009 war es dann soweit.
Ich heiratete eine Familie. Mittlerweile sind die Kinder groß und gehen ihre eigenen Wege. Wenn sie gebraucht werden sind sie da.
Somit bleibt uns ein kleines überschaubares Weingut mit Brennerei, eben mit Unterstützung aus der Familie.
2027 steht dann das 25 jährige Jubiläum an und mal schauen was sich bis dahin entwickelt hat.